Vom Zauber des Regens und des Augenblicks

Vom Zauber des Regens und des Augenblicks

Kunst fürs Auge, Wahrnehmung von Bildern – die Verbindung liegt nahe, wenn sich Bildverarbeitungsspezialist FRAMOS Jahr für Jahr einem jungen Künstler nähert, um eines seiner Bilder zu erwerben. Mit diesem Engagement fördert das mittelständische Unternehmen zum einen aufstrebende Talente, zum anderen setzt es mit dem Blick über den technischen Tellerrand hinaus auch gesellschaftliche Akzente. Im Interview stellt Jungmin Park, deren Werk im August 2013 erworben wurde, ihr Bild und ihre Arbeit vor.

Das Bild “Rote Ampel vor Wolken”, das Sie heute an FRAMOS übergeben haben, wird von einer roten Ampel bestimmt. Was hat es damit auf sich?
Die Farbe der Ampel ist eigentlich gar nicht wichtig, eine besondere Bedeutung hat das keine. Wichtig ist: auf der Straße passiert etwas. Im Hintergrund sind auch zwei Autos, Straßenlaternen und eben dicke Regenwolken. Das wichtigste sind an dem Bild die Farben. Das Rot ist natürlich insofern wichtig, weil es auffällt, dem Bild einen Fokus gibt und im Zusammenspiel der Farben für Spannung und Harmonie sorgt. Und natürlich will ich, dass man erkennt, dass das eine Ampel und eine Straße ist, also eine eigentlich sehr alltägliche Situation, die aber trotzdem etwas Ästhetisches hat. Ich will nicht nur zufällige abstrakte Formen und Farben malen, sondern der Wirklichkeit Bilder abtrotzen, die eine ästhetische Bereicherung darstellen.


Das Bild ist auch Teil einer Serie. Wie kam es zu diesen Regen-Bildern?
Beim Autofahren konzentriert man sich auf den Verkehr, besonders im Regen. Man nimmt die Umwelt auf sehr fokussierte Weise wahr, weil man sich eben auf die Gefahren konzentriert, auf Autos, die plötzlich vor einem sind oder die von hinten drängeln, auf Verkehrsschilder und dergleichen. Das bedeutet, man sieht nur einen sehr eingeschränkten Bereich der Wirklichkeit. Zudem geht das alles ja auch so schnell, wenn man fährt, dass man so ein einzelnes Bild gar nicht mehr sieht. Der Regen verstärk diesen Eindruck noch: Dadurch, dass er auf der Scheibe herunterfließt, entstehen bizarre Formen und romantische Farbspiele, die so kurzlebig sind, dass man sie eigentlich gar nicht wahrnehmen kann. Wenn ich im Auto als Beifahrerin unterwegs bin, habe ich dann den Vorteil, dass ich mir diese Miniausschnitte der Wirklichkeit ansehen kann, und die Formen und Farben dabei.


Momentaufnahmen also, die uns sonst entgehen?
Wenn man so will, entstehen durch die Geschwindigkeit und den Regen Bilder, die sehr stark vom Zufall determiniert sind, so dass solche Bilder sehr eindeutig sind. Keines von ihnen könnte man einfach nochmals genauso machen.


Wie entsteht ein solches Bild?
Ich beschäftige mich seit 10 Jahren mit Wasser, also mit etwas, was sich ständig verändert. Dabei entsteht eine Oberfläche und es entsteht eine Struktur. Das ist auch bei diesen Regenbildern so. Um diese Formen zu sehen, bin ich gerade bei Regen mit dem Auto losgefahren, und habe dann wirklich viele Bilder mit einer Kamera aufgenommen. Zum Teil habe ich dabei gewartet, bis ein schönes Motiv sichtbar wird, oder auch den Scheibenwischer ausgeschaltet, um das fließende Wasser besser zu sehen. Diese Fotos nehme ich zur Vorlage und male dann auf dieser Basis ein Bild. Dabei interpretiere und verändere ich die Farben und Formen auch. Deshalb male ich auch nicht mit einem Projektor, wie viele andere Künstler, die realistisch malen, sondern einfach ganz klassisch, mit einer groben Skizze, aus der dann peu a peu ein Bild wird.

Gerade bei derart realistischen Bildern stellt sich die Frage: Wieso ein Bild, wenn man das auch fotografieren kann?
Ich habe diese Bilder zwar als Foto aufgenommen, verwende diese aber nur als Vorlage. Natürlich ließen sich mit Bildbearbeitung auch visuelle Effekte erzielen. Ein Bild ist aber nicht wie ein Foto zweidimensional, sondern entspricht einem Minirelief. Was man sieht, ändert sich, je nachdem ob man von vorne oder von der Seite darauf blickt. Mit Ölmalerei lassen sich auch andere visuelle Effekte erzeugen, die mit Fotos nicht darstellbar sind, zum Beispiel, die Überlagerung von Farbschichten und deren Durchscheinen. Bei Fotos lässt sich auch die Ansicht von Nähe oder Weite nicht so gut kontrollieren. Bei der Malerei kann man alleine dadurch unterschiedliche Abstraktionsniveaus erreichen: Von Nahem sind das Farbflächen, von Weitem wirkt es fast fotorealistisch. Ein großer Unterschied besteht auch darin, dass ein gemaltes Bild handwerklich entsteht und immer einzigartig ist, es gibt davon keine Abzüge.


Auch in Ihrer letzten Serie haben Sie sich mit Wasser beschäftigt. Planen Sie schon neue Projekte?
Natürlich bin ich immer auf der Suche nach neuen Motiven und Ideen. Aber dieses Regen-Thema ist noch sehr neu, deshalb will ich das noch etwas weiter entwickeln. Gerade denke ich aber auch darüber nach, mehr mit Fotografie zu arbeiten. 

Zur Person
Jungmin Park, ursprünglich aus Südkorea, ist vor fünf Jahren für ein Aufbaustudium an der Akademie der Bildenden Künste nach München gekommen und studiert dort bei dem renommierten französischen Fotograf und Maler Jean-Marc Bustamante. Das Bild “Rote Ampel vor Wolken”, das jetzt in die FRAMOS Sammlung eingeht, ist Teil einer Serie von sehr detailgetreuen Darstellungen verregneter Straßen. Jungmin Parks Werke wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und von Sammlern aus Deutschland und dem europäischen Ausland erworben.

www.flachware.de/jungmin-parkVernissage Kolbermoor (YouTube)

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