Ausgewertete Ergebnisse der FRAMOS Marktumfrage 2013

Ausgewertete Ergebnisse der FRAMOS Marktumfrage 2013

Zum 6. Mal haben die FRAMOS GmbH und das Fachmagazin INSPECT ihre Umfrage „Industrielle Kameras und ihre technischen Merkmale“ durchgeführt. Aus dem Spannungsfeld der Meinungen zur Marktentwicklung, das sich zwischen Herstellern und Nutzern weiter abzeichnet, ergeben sich aufschlussreiche Indikatoren für die künftige Marktentwicklung.

Autor: Dr.Ing. Ronald Müller, Leiter Produktmarketing FRAMOS GmbH

Die vorliegende Analyse nutzt die Antworten von 15 Kameraherstellern, 9 davon aus Deutschland, 2 aus USA, die anderen aus Japan, Belgien, Russland und Israel. Zum Abgleich dienen die Antworten von 43 Kameranutzern, deren Kameras überwiegend in industriellen Anwendungen eingesetzt werden. 29 davon aus DACH, 8 aus Europa ohne DACH, 3 aus USA. 36 kaufen weniger als 200 Kameras pro Jahr, zwei kaufen mehr als 1000 Kameras pro Jahr.
Was die Marktsegmentierung angeht, liefern die Hersteller wertvolle Hinweise mit den von ihnen genannten Nutzungszwecken. Mit jeweils 22 % werden die Kameras schwerpunktmäßig für Anwendungen in „Automatisierung in der Produktion“, „Qualitätssicherung“ und „Messtechnik“ verkauft, gefolgt von der „Automatisierung in der Logistik“ mit 17 % und der Verkehrsmessung mit 16 %. Die Rückmeldung der Anwender bestätigt annähernd diese Verteilung: 25% der Kameras werden dort bei der Automatisierung in der Produktion eingesetzt, 22% in der Qualitätssicherung, 17% in der Automatisierung der Logistik. Messtechnik 11% und Verkehrsmessung 7% spielen bei den teilnehmenden Kameraanwendern unserer diesjährigen Studie eine untergeordnete Rolle.
In der Preislandschaft ergibt sich aus Sicht der Hersteller folgendes Bild: Während auf dem Markt ein Preiskampf mit Listenpreisen von teilweise weniger als 250 Euro tobt, können die Hersteller aus unserer Umfrage 30 % ihrer Kameras zu Preisen zwischen 350 und 650 Euro verkaufen. Jeweils rund ein Viertel der Kameras, die an den Kunden gehen, liegen in den beiden Preissegmenten zwischen 650 und 1.000 Euro bzw. zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Mit 11 % ist der Anteil der verkauften Kameras über 3.000 Euro noch höher als der der Kameras unter 350 Euro (ca. 9 %).
Bei den Anwendern wiederum ist die Bereitschaft erkennbar, in bestimmten Anwendungsfeldern erheblich in die Kamerahardware zu investieren: 40% der Kameras werden für Beträge zwischen 1.000 und 3.000 Euro eingekauft. Immerhin 30 % der Kameras, die sie beschaffen, kosten zwischen 650 und 1.000€. Auf die Frage „Was müsste passieren, damit Sie ihr Geschäft ausbauen können?“ antworteten spontan acht der Kameranutzer, dass die Kamerapreise sinken müssten.
Bei den Bildsensoren zeigt sich in puncto Markenvorlieben ein sehr ähnliches Bild bei Nutzern wie bei Herstellern: Sony führt nach wie vor mit großem Abstand, gefolgt von Aptina und Truesense. CMOSIS und e2v konnten dank ihrer neuen CMOS Sensoren mit Global Shutter Technologie im Vergleich zum Vorjahr erheblich an Bedeutung gewinnen.
Übereinstimmung bei den Marktteilnehmern auch, was die  Verteilung von CCD vs. CMOS Sensoren angeht: Beide sehen den Marktanteil von CCD Sensoren bei ca. 71% (± 2%). Die Hersteller gehen davon aus, dass in zwei Jahren CCD weiterhin über einen Anteil von 60% verfügen. Die Nutzer dagegen sehen dann den Punkt erreicht, wo CMOS und CCD gleichauf sind. Hier bestätigt sich ein Trend aus dem vergangen Jahr: Die Nutzer sehen die Entwicklung in diese Richtung wiederum schneller voranschreiten als die Hersteller – vermutlich auch getrieben von der Hoffnung auf sinkende Preise, denn Sensoren auf CMOS-Basis sind billiger als CCD-Sensoren. Ein Indikator dafür, dass sich der Trend verstärkt, liegt sicher auch in der Tatsache begründet, dass CCD-Marktführer Sony seine Anstrengungen zur marktreifen Entwicklung von CMOS Sensoren für industrielle Anwendungen enorm verstärkt hat.

Weiterhin viel Bewegung ist bei der Frage nach der Kamera-Auflösung festzustellen. Nutzer wie Hersteller verabschieden sich zügig aus dem Auflösungsbereich unter 1MP. Die Bereiche 3 bis 5 MP und 5 bis 10 MP legen dagegen signifikant zu – und drücken von unten das Spitzensegment nach oben. Im Bereich über 10 MP möchten die Hersteller in zwei Jahren schon rund 7% Ihrer Kameras verkaufen. Dies hängt sicherlich von der baldigen Marktreife der von mehreren Sensorherstellern angekündigten Sensoren mit rund 12 MP und mehr ab. Der Wunsch nach höheren Bildraten rangiert bei den Nutzern auf Platz 2 hinter dem Wunsch nach günstigeren Preisen.

Erkennbar unterschiedlich wiederum fallen die Angaben von Herstellern und Nutzern bei den Bildraten aus. Hier entsteht der wenig überraschende Eindruck, dass die Hersteller den Nutzern einige Entwicklungsschritte voraus sind. Sie erwarten, dass die Kameras, die zwischen 60 und 100 Bilder pro Sekunde liefern, abgelöst werden durch Kameras, die über 100 und sogar über 200fps liefern. Für Kameras unter 60fps wird ein stabiler Absatz vorhergesagt. Die Nutzer sehen zwar generell eine Verlagerung ihrer eingesetzten Kameras hin zu höheren Bildraten, differenzieren aber sowohl bei Qualitäten wie bei der Geschwindigkeit der Umstellung weniger.
Beim Blick auf die Datenschnittstellen ist zu konstatieren, dass unter den Herstellern heute die ganz erhebliche Mehrheit der Kameras über eine Gigabit Ethernet (GigE) Schnittstelle verfügt, in einigem Abstand gefolgt von FireWire(b),  USB2.0 und bereits auch USB3.0. Davon ausgehend erwarten die Hersteller auch in zwei Jahren noch eine starke Dominanz von GigE, jedoch wird aus ihrer Sicht USB3.0 alle anderen Schnittstellenstandards überflügeln. Auf die Frage, welche Hochgeschwindigkeits-Videoschnittstelle sich bei Bandbreiten ab 8Gbit/s durchsetzen wird, ergibt sich ein Patt zwischen CoaXPress und 10-Gigabit-Ethernet (10 GigE). Im Vergleich zum letzten Jahr hat CoaXPress hier deutlich an Akzeptanz gewonnen, während 10GigE eingebüßt hat. Dies ist vermutlich auf die Kamera-seitig recht einfache Schnittstellentechnologie von CoaXPress und der mit einiger Verlustleistungs-behaftete Betrieb einer 10GigE-Schnittstelle verbunden. Weltweit hat jedoch bereits der erste Hersteller eine 10GigE-Kamera-Serie erfolgreich zur Marktreife gebracht.

Welche Datenschnittstelle mit >8 Gbit/s wird sich durchsetzen?
Auf Nutzerseite bietet sich ein uneinheitliches Bild. Auch hier spielt GigE die Hauptrolle, jedoch sind heute die in die Jahre gekommenen CameraLink- und FireWire-Schnittstellen noch sehr stark vertreten. Beim Votum für USB3.0 als zu erwartender Standard sind die Nutzer auf gleichem Kurs wie die Hersteller. Opposition dagegen bei der Datenschnittstelle oberhalb von 8Gbit/s: Eine Mehrheit von 57% sagt den „Sieg“ von CameraLink HS (bei Herstellern nur 6%) voraus.
Wie unterschiedlich die Perspektiven der Hersteller zur Entwicklung von Technik und Markt sind, zeigte sich bei der Frage nach den Hürden, die einem signifikanten Wachstum ihres Geschäfts im Wege stehen. Erwartungsgemäß dominierten hier zwar die Faktoren „Preise“ und „höhere Geschwindigkeit“, doch zeigt sich an der Basis der möglichen Antworten eine starke Differenzierung. Der Wunsch nach „stabileren Treibern und SDKs für optimierten Datentransport“ findet sich dort ebenso wieder wie der nach „kleineren Kameras“ oder der „Fokussierung auf weniger Interface-Standards“. In der Summe ein klarer Hinweis darauf, dass auch im Wettbewerb weiterhin verschiedene Ansätze zu finden sein werden.
Fazit: Die weitgehende Konsistenz der Ergebnisse von Jahr zu Jahr genauso wie die logisch konsequente Fortschreibung erkannter Trends bestätigen die Validität der Statistiken, die sich aus der Marktumfrage ergeben. Wer sich jetzt als Interessent für die 7. Ausgabe der Umfrage 2014 registriert, bekommt die Gelegenheit, zu einem noch repräsentativeren Bild des Kamera-Marktes und seiner künftigen Entwicklung beizutragen und zusammen mit den anderen Teilnehmern als erster davon zu profitieren.

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